Begonnen hat alles um 1982 mit der legendären "Galerie oben" in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), in der Jochen Voigt während seines Studiums eine Zeit lang helfen durfte, Ausstellungen aufzubauen und Galerieabende vorzubereiten. Die Begegnungen mit vielen Künstlern bescherten ihm zahlreiche zeitgenössische Originalgrafiken, die ihn bis heute begleiten und an eine aufregende Zeit erinnern.
Designobjekte und unikate Kunst zu erwerben, um sich an ihnen zu begeistern, sich von ihnen inspirieren zu lassen, von ihnen zu lernen und über sie zu forschen – diesen Wunsch hat sich Jochen Voigt vor etwa dreißig Jahren erfüllt und bis heute nicht davon lassen können.
Gemeinsam mit seiner früh verstorbenen ersten Frau trug er hunderte Daguerreotypien aus England, Frankreich, den USA und Deutschland zusammen. Diese Frühform der Fotografie fasziniert ihn ganz besonders, da es sich um Einzelstücke handelt, die von großem künstlerischem und ästhetischem Reiz sind. Für ihn ist das 19. Jahrhundert wegen des Aufbruchs der Welt ins industrielle Zeitalter schon seit seiner Studienzeit von großem Interesse. Doch nicht nur die Erfindung der Fotografie, sondern auch die Umbrüche in der Bildenden Kunst interessieren ihn. Besonders liegt ihm die britische Aquarellmalerei jener Zeit am Herzen, die zu einer ganz eigenen Kunstgattung aufstieg. Auch der Handzeichnung gilt seine große Sympathie, durch die man dem jeweiligen Künstler ganz nah sein kann. Als Designer ziehen ihn Metallobjekte aus den 1920er und 1930er Jahren besonders an. Art Déco, Bauhaus und Neue Sachlichkeit sind Begriffe, die sich mit den von ihm gesammelten Designstücken verbinden.
Inzwischen hat er die meisten seiner Grafiken, Zeichnungen, Aquarelle, Metallobjekte, Daguerreotypien und Fotografien an Museen übereignet, so z.B. an die Kunstsammlungen Chemnitz und an das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig.