Blick in das Innere eines Barock-Schreibschrankes . Dresden . um 1750

Restaurierung

Es war 1985, als Jochen Voigt nach langen Querelen mit den „staatlichen Organen der DDR“ ein eigenes Restaurierungsatelier in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) einrichten durfte. Vor allem Museen im näheren Umfeld wie das Schloßbergmuseum Chemnitz, das Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg oder das Museum für erzgebirgische Volkskunst Schneeberg gehörten zu den ersten Auftraggebern.

Mit der politischen Wende in der DDR eröffneten sich nach 1989 weitere Möglichkeiten und ein neues modernes Atelier konnte 1993 in Betrieb genommen werden, in dem über viele Jahre auch Praktikanten arbeiteten, die sich auf ihr Hochschulstudium der Restaurierung vorbereiteten. Sie sind heute selbst anerkannte Experten. Die Spezialisierung ging immer mehr in Richtung Kunstkammerstücke, die sich durch besondere Artifizialität und seltene Materialien auszeichneten. Auch private Sammler oder ganz „normale“ Privatpersonen kamen mit ihren Sammel- oder Erbstücken. Für größere Restaurierungsprojekte die Konzeptionen zu erarbeiten, etwa für den Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses, die Ratsschränke im Freiberger Rathaus sowie die Ausstattung der Markuskirche in Chemnitz oder zweier historischer Villen, gehörte in den 1990er Jahren zu Voigts Aufgaben.

Ein zusätzliches Feld erschloss sich mit der Restaurierung von Inkunabeln der Fotografiegeschichte, das im Laufe der Zeit immer größere Dimensionen annahm. Daguerreotypien sind empfindliche Kostbarkeiten, die schon bei bloßer Berührung mit den Fingern zerstört werden können – aber auch von Schadstoffen in der Luft und in den Gläsern, die sie eigentlich schützen sollen.